Geleitwort der Pfarrerin Juli-August-September 2025
„Sorgt euch um nichts, sondern bringt in jeder Lage betend und flehend eure Bitten mit Dank vor Gott!“
(Philipper 4,6; Monatsspruch Juli)
Liebe Gemeinde,
es war ein berührender Moment, als wir beim Jahresempfang der Bethaniengemeinde im Kreis standen und still füreinander gebetet haben – und auch für die Mitarbeitenden, die an dem Abend fehlten. Wie immer gab es auch an diesem Abend Anlass zur Sorge um Menschen, die krank oder überlastet sind. „Sorgt euch um nichts, sondern bringt in jeder Lage betend und flehend eure Bitten mit Dank vor Gott!“ Paulus schreibt diesen Satz an die Gemeinde in Philippi – in einer Zeit voller Unsicherheiten, auch für ihn selbst. Und er klingt, als wüsste er genau, dass Sorgen dazugehören. Sonst müsste er ja nicht so eindringlich davon sprechen. Sorgen gehören zum Leben – aber sie müssen uns nicht bestimmen. Das gilt sowohl privat als auch für die Mitarbeit in der Kirche.
In diesen Wochen und Monaten verändert sich für uns als evangelische Gemeinden einiges. Seit dem 1. Januar 2025 tragen wir (Pfarrer:innen, Gemeindepädagoginnen und Kirchenmusiker) im Verkündigungsteam gemeinsam Verantwortung für die acht evangelischen Gemeinden in unserem Nachbarschaftsraum. Das bedeutet: Wir sind nicht mehr als Einzelkämpferinnen und Einzelkämpfer unterwegs, sondern arbeiten kollegial zusammen, planen gemeinsam, tragen einander und vertreten einander, wo nötig. Für mich ist das eine echte Erleichterung! Es tut gut, miteinander unterwegs zu sein, Aufgaben und auch Sorgen miteinander zu teilen.
Zum 1. Juli werde ich meine Stelle auf 100 Prozent aufstocken und zusätzlich zur Bethaniengemeinde auch die Michaelisgemeinde in Berkersheim schwerpunktmäßig betreuen. Aus familiären Gründen verlässt Pfarrerin Antonia von Vieregge die Gemeinde zum 30. Juni und wird in einem Gottesdienst am 29. Juni um 15 Uhr in der Michaeliskirche verabschiedet. Darüber bin ich sehr traurig, denn wir haben uns persönlich gut verstanden und eng zusammengearbeitet. Nicht zuletzt habe ich dadurch die Michaelisgemeinde bzw. einige Menschen in Berkersheim schon kennengelernt. Für sie möchte ich nun als Pfarrerin ansprechbar sein und sie begleiten – im Kirchenvorstand, in Gottesdiensten, in der Seelsorge und auf dem Weg zur Konfirmation (zusammen mit Pfarrer Loïc Berge).
Für Sie in der Bethaniengemeinde ändert sich durch meine neue zusätzliche Zuständigkeit wenig. Ich bleibe Ihre und eure Pfarrerin. Natürlich: Veränderungen bringen immer auch Fragen und vielleicht Sorgen mit sich. „Wie wird das werden? Bleibt genug Zeit für uns? Was bedeutet das für die Zukunft der Gemeinde?“ Und, wenn Sie freundlicherweise auch an mich denken: „Wieviel Arbeit kommt da auf unsere Pfarrerin zu?“ Ich nehme diese Fragen ernst. Und zugleich hilft mir der Monatsspruch, sie ins richtige Licht zu rücken:
„Sorgt euch um nichts, sondern bringt in jeder Lage betend und flehend eure Bitten mit Dank vor Gott!“ Unsere Sorgen dürfen sein – aber wir müssen sie nicht alleine tragen. Wir können sie hinlegen, abgeben, loslassen. Im Gebet für uns selbst und füreinander. Im Vertrauen darauf, dass Gott uns begleitet – durch alles Neue und Unbekannte hindurch. Und mit dem Dank dafür, dass wir einander haben und auf einem guten Weg sind – gemeinsam.
Meiner Kollegin Antonia von Vieregge und ihrer Familie wünsche ich von Herzen einen guten Start am neuen Wirkungs- und Lebensort und Gottes Segen für alle Entwicklungen im Privaten, in der Schule und im Beruf. Antonia, ich werde dich vermissen!
Ihre Pfarrerin Anne Kampf
Predigt zu Hause - Pfingstsonntag, 8. Juni 2025 - Pfarrerin Anne Kampf - Johannes 14
Predigt zu Hause - 4. Mai 2025 - Pfarrerin Anne Kampf - Der gute Hirte und seine Schafe
Predigt zu Hause - Karfreitag, 18. April 2025 - Pfarrerin Anne Kampf - Johannes 19,16-30
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